Beschreibung
Im Dienste Hitlers wuchs die deutsche Gesandtschaft in Stockholm von einer kleinen, traditionell geprägten diplomatischen Vertretung in einem ruhigen Winkel Europas zu einem “kriegswichtigen” Brückenkopf deutschen Einflusses im neutralen Schweden. Zwar bestand die Aufgabe der zeitweise über 200 dort tätigen Diplomaten, Propagandisten, Wirtschaftsexperten, Spione und Soldaten darin, Schweden für die deutschen Kriegsziele einzuspannen. Dennoch nahmen führende Vertreter der Gesandtschaft nach 1945 für sich in Anspruch, einen wesentlichen Beitrag zur Kriegsverschonung ihres Gastlandes geleistet zu haben.
Die vorliegende Studie stellt erstmals die Entwicklung einer diplomatischen Vertretung Hitlerdeutschlands in den Mittelpunkt einer historischen Untersuchung. Nicht zuletzt geht es dabei um die Rolle des deutschen Auswärtigen Dienstes im “Dritten Reich” zwischen professioneller Skepsis, bereit- oder widerwilliger Anpassung und engagierter Unterstützung der Außenpolitik des NS-Regimes.