Beschreibung
Die Biologie hat als solche exklusiv mit Sachen zu tun. Diesen
moraltheoretischen Grundmangel verdeckt sie durch Moralkonzepte und einen
vagen Begriff höherstufiger Funktionen. Auch legt sie eine natürliche
Gewalttätigkeit des Menschen nahe. Kognitivistische und praktizistische
Reduktionen der Lebenswelt und Verallgemeinerungen atomistischer
Sinnestheorie befördern dieses Gesamtbild eher.
Dass wir im Alltag gegen die Naturwissenschaft an der Objektzugehörigkeit
der Farben festhalten, ist ein Indiz für die Irreduzibilität der
phänomenalen Welt. Es wird bekräftigt durch Analysen zu den Lehren und
impliziten Methoden der antiken Philosophie. Das führt zu einer
modifizierten Erneuerung der Moraltheorie des frühen Platon.
Daraus und aus entsprechenden Analysen der Gesamtgeschichte folgen eine
Hochschätzung der formalen Urteilsfreiheit, ein genuin philosophisches
Bildungsziel und spontane Änderungen in der Qualität des Lebens und
Handelns.