Beschreibung
Subalterne Stimmen ausfindig zu machen, die Einblicke liefern in die
Alltagswirklichkeit von Unterschichten, zählt zu den unerledigten
Herausforderungen der lateinamerikanischen Sozialgeschichte. Mittels einer
rigorosen und umfassenden Analyse von Notariatsakten und anderen
Dokumenten kolonialer Schriftkultur wird in dieser Studie der Versuch
unternommen, eine kollektive Biographie der sozialen Gruppe der “freien
Farbigen” zu schreiben, die sich in der Sklavereigesellschaft Kubas im
19. Jahrhundert durch ihre rassistisch konnotierte Ausgrenzung von
“oben” und die Abgrenzungsbestrebungen vom Status der unfreien Sklaven
auszeichneten. Die Untersuchung begleitet die namentlich genannten oder
anonym zusammengefassten Akteure über verschiedene Lebensabschnitte von
der Geburt bis in den Tod und zeichnet ein differenziertes Bild ihrer
Handlungen, Haltungen und Hoffnungen.