Beschreibung
Einvernehmlicher Geschlechtsverkehr ist, so könnte anzunehmen sein, kein
Thema für die Kriminologie. Doch ein Fall des freiwilligen Beischlafs
zwischen erwachsenen Geschwistern erregte bundesweit großes Aufsehen und
gipfelte in einem umstrittenen Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Die vorliegende Arbeit verbindet diesen Fall mit kriminologischen
Gegenwartsanalysen und Foucaults machtanalytischen Konzepten, um die Frage
zu beantworten, was diese Strafnorm so beharrlich macht. Übergeordnet wird
das Verständnis von Verwandtschaft, Familie, Moral, Recht und sexueller
Selbstbestimmung im 21. Jahrhundert reflektiert.