Beschreibung
In der Debatte um einen “neuen” Antisemitismus stehen in der
Bundesrepublik junge Männer mit sog. muslimischen Migrationshintergrund im
Vordergrund. Die Autorin untersucht ausgehend von qualitativen Interviews
mit Berliner Jugendlichen, Form und Funktion derartiger äußerer
Zuschreibungen für die eigene männliche Identitätskonstruktion. Dabei wird
insbesondere den Intersektionen verschiedener Kategorien wie Geschlecht,
Herkunft, Klasse und Nationalität Rechnung getragen. Die intersektionale
Analyse erlaubt es, die stigmatisierende Betrachtung des “muslimischen
Mannes” aufzubrechen und außerdem Antisemitismus in einem weiteren
Zusammenhang von Integrationspolitik und Rassismus zu verstehen.