Beschreibung
Heavy Metal ist seit Jahrzehnten sowohl eine der stabilsten und
homogensten als auch eine der am wenigsten beachteten kulturellen
Formationen. In seiner langen Existenz als jugend- und musikkulturelles
Phänomen hat Heavy Metal nicht nur spezifische Musikstile, einen
kulturindustriellen Komplex und einen eigenständigen, deutlich zu
identifizierenden Bilderkanon hervorgebracht, sondern sich vor allem als
ein bedeutungsproduktives Sozialisationsprojekt erwiesen. Für mittlerweile
mehrere Generationen bietet es die Sicherheit einer populärkulturellen
Zugehörigkeit, mit der eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Sinnstiftung
und der Strukturierung des Alltags verknüpft sind. Die Musikform, die sich
damit brüstet, die lautesten Konzerte hervorzubringen, ist, was die
Auseinandersetzung mit ihr angeht, jedoch eine der leisesten Kulturen.
Dieser Sammelband versucht, eine Leerstelle der Kultur- und
Medienwissenschaft zu besetzen und die Komplexität eines Phänomens
herauszustellen, das der Massenkultur zuzurechnen ist und sich dennoch dem
kulturellen Mainstream verweigert.