Beschreibung
Die Zeit bis 1989/90 war auf polnischer und deutscher Seite von
Auseinandersetzungen um die heimatpolitischen Fragen gekennzeichnet. Im
Vordergrund der Diskussion standen die völkerrechtliche Behandlung der
Oder-Neiße-Gebiete, die Neuordnung der Seelsorge in den
Vertreibungsgebieten und die ethnische Zugehörigkeit der Bevölkerung in
Schlesien, auch im Hinblick auf die Aussiedler aus Polen. Für die
Integration der polnischen Neusiedler trat erschwerend die Tatsache hinzu,
dass die deutschen katholischen Ostdiözesen bis 1972 bestehen blieben.
Während die Neufestlegung der Diözesangrenzen für den polnischen Episkopat
eine Frage des Status quo bedeutete, sahen die katholischen
Vertriebenenorganisationen der Schlesier darin eine Legitimation der
Vertreibung.
Die vorliegende Publikation vergleicht die heimatpolitische Ausrichtung
der katholischen Vertriebenenorganisationen der Schlesier sowie des
polnischen Episkopats und zeigt die Bemühungen beider Seiten um die
Einflussnahme auf den Heiligen Stuhl auf.
Dr. Gregor Ploch, gebürtiger Oberschlesier, Wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen (Hösel)