Beschreibung
In der Flut der Jubiläumsliteratur 2009/2010 überwog die Fixierung auf das
Jahr 1989/90 als Grunddatum für die Kreation einer neuen deutschen
Meistererzählung. Eine solche Re-Nationalisierung der Geschichte
erscheint eher hinderlich für den europäischen Einigungsprozess.
Inwieweit bildet der suggerierte Epochaleinschnitt die Wirklichkeit ab?
Historiker, Politik-, Erziehungs- und Religionswissenschaftler sowie
Ökonomen untersuchen die eingetretenen Veränderungen auf zentralen
gesellschaftlichen Feldern: dem Bildungssystem, der Bundeswehr, der
Finanz- und Wirtschaftskrise, dem Abbau des Sozialstaates und der
wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, den
historisch-politisch-religiösen Re-Ideologisierungen sowie den
Außenbeziehungen.