Beschreibung
Die Heiden sind als das religiös Andere bzw. das Fremde im Mittelalter bereits umfangreich erforscht. Die Frage danach, was genau mit dem Begriff heiden bezeichnet wird, ist jedoch noch nicht hinreichend beantwortet. Grund dafür ist die bisherige Leitunterscheidung der Forschung eigen/fremd, welche unterschlägt, dass die Identität des christlich Eigenen im Mittelalter durchaus fragwürdig ist. Eine Bestimmung des Fremden kann auf dieser Basis das semantische Spektrum der ‘Heiden’ nicht erfassen. Der Sammelband nimmt den heiden-Diskurs in seiner Vielstimmigkeit in den Blick und setzt etwa mit wahr/falsch, arm/reich, sündig/gerecht und Zentrum/Peripherie alternative Leitunterscheidungen zu eigen/fremd an.
Dr. Susanne Knaeble, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie (Bayreuth), Dissertation und Habilitationsprojekt im Fach Ältere Deutsche Philologie.
Dr. Silvan Wagner, Studium der Musik (Köln), Theologie und Germanistik (Bayreuth), Dissertation und Habilitation im Fach Ältere Deutsche Philologie.