Beschreibung
Die hier gesammelten programmatischen Gedanken zur Bibelhermeneutik verstehen die Bibel als eine Polyphonie von Stimmen und werben für eine Pluralität der Zugangsweisen zur Bibel, in der viele Bemühungen um die Bibel nachklingen. Diese Stimmen mischen sich in der modernen Welt in die Stimmen der Religionskritik, in die Suche nach dem Wahren, Guten und Schönen und unserem Scheitern dabei. Die Bibel gilt als semiotische Kathedrale, die von Menschen errichtet wurde, um Gott zu verehren. Er ist das Thema in der Polyphonie der Stimmen. Wer diese Polyphonie in der Bibel hört, kann religiöse Pluralität bejahen. Die Bibel muss dabei wie unsere Kathedralen für alle zugänglich bleiben – auch für die, die sie nicht zum Gottesdienst besuchen.
Gerd Theißen, geb. 1943, Prof. em. Universität Heidelberg, Schwerpunkte: Historischer Jesus, Soziologie, Psychologie und Theorie des Urchristentums