Beschreibung
Die europäische Moderne hatte für mehr als ein
Jahrzehnt ihre wichtigste deutschsprachige Plattform
in einer Zeitschrift: Der Sturm. 1910 von Herwarth
Walden in Berlin gegründet, avancierte sie
schon bald zum internationalen Forum, welches sich
der Bekanntmachung der neuen Tendenzen in den
Künsten in radikaler Weise verschrieb.
Mit dem Sturm eröffnete Walden den modernen
Kunst- und Literaturauffassungen zunächst außerhalb,
nach und nach aber auch innerhalb des traditionellen
deutschen Kulturbetriebs neue Artikulations-,
Präsentations- und Inszenierungsräume. Wenn
die Vertreter der historischen Avantgarden heute zu
den herausragenden Künstlern des 20. Jahrhunderts
zählen, ist dies auch das Verdienst Waldens, der sie
durch seine vielfältigen Aktivitäten bekannt machte
und vermarktete.
Als Herausgeber des Sturm und Gründer der
gleichnamigen Galerie, Bühne und Kunstschule, als
Besitzer einer umfangreichen privaten Sammlung
sowie als Publizist, Komponist, Schriftsteller und unermüdlicher
Organisator von Wanderausstellungen
und kulturellen Veranstaltungen, war Herwarth
Walden nicht nur international agierender “Kulturmanager”
im heutigen Sinn des Wortes, sondern zugleich
Propagandist und Protagonist der Moderne.
Der Band versammelt die Beiträge eines interdisziplinären
Symposiums anlässlich des 100-jährigen
Jubiläums der Zeitschrift.