Beschreibung
1914 brach in Europa der Erste Weltkrieg aus. Einhundert
Jahre später hat sich der einst so kriegerische Kontinent
fundamental verändert. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts
bot sich die Chance, die Teilung Europas zu überwinden und
ein Friedensprojekt zu realisieren, das auch auf seine
Nachbarschaft ausstrahlt. Schnell wurden aber auch die
Grenzen dieser Vision deutlich: die Balkankriege, die
Anschläge vom 11. September 2001 oder auch die jüngsten
Kriege und Konflikte weltweit. Seit den 1990er Jahren hat
die Europäische Union neue sicherheitspolitische
Institutionen geschaffen, ihre operativen Fähigkeiten
ausgebaut und damit wichtige Weichen künftiger Politik
gestellt. Wie aber wirken diese Instrumente? Kann die
Europäische Union einen Beitrag zur Entmilitarisierung
leisten und die Erwartungen erfüllen, die Alfred Nobel mit
dem Friedenspreis verband? Oder geht von ihr doch ein
“Euromilitarismus” aus? Wie ernst ist uns der Schutz vor
Verfolgung und die Achtung von Menschenrechten an Europas
Außengrenzen? Das Friedensgutachten stellt sich diesen
Fragen und zieht kritisch Bilanz.
Zudem richten wir unseren Blick auf die Rolle von Religion
in Gewaltkonflikten, auf den Cyberspace als einen neuen
Schauplatz der Kriegsführung sowie auf aktuelle Brennpunkte.
Neben der Situation in der Ukraine sind dies die Konflikte
in Syrien, Afghanistan und Pakistan.
Das Friedensgutachten, gefördert von der Deutschen Stiftung
Friedensforschung (DSF), wird im Auftrag der fünf Institute
herausgegeben von Ines-Jacqueline Werkner, Janet Kursawe,
Margret Johannsen, Bruno Schoch und Marc von Boemcken.