Beschreibung
Der mundgerechte Esslöffel entstammt dem lateinisch-abendländischen Kulturkreis. Mit Hilfe anthropologischer und kulturwissenschaftlicher Aspekte werden seine ausgesprochene Sonderstellung als Essgerät und die von ihm ausgehende Faszination charakterisiert. Als psychisch wirksamer Gebrauchsgegenstand vermittelt der Löffel auch das Gefühl von Leben, das wir mit dem Tod abgeben, so der Volksmund. Dieser Zauber ist an Projektionen ablesbar, die der Mensch Löffeln anvertraut, und ihn damit zum Spiegel von sich selbst macht; das reicht bis hin zu Zeichen von Vermenschlichung.
Prof. Dr. med. Volker Kinzel, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (bis 2005)