Beschreibung
Kirchliche Arbeitgeber verlangen von ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern nicht nur gute Arbeit, sondern auch
kirchengemäßes Verhalten. Wie weitgehend diese
Loyalitätsobliegenheiten in das Privatleben eingreifen
dürfen, war Gegenstand mehrerer aktueller Urteile des BAG
und eines BVerfG-Beschlusses in 2014. Die “Säkularisierung”
der kirchlichen Arbeitsbeziehungen lässt sich auch durch
kirchenfreundliche Rechtsprechung nicht aufhalten, die
Kündigung allein wegen Wiederverheiratung eines leitenden
Arztes wird heute als Skandal empfunden. Dieser Band
dokumentiert die schwierige Suche nach einer
Unternehmenskultur, die gute “soziale” Arbeit in
christlichem Auftrag mit der Achtung vor
Individualgrundrechten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zu vereinbaren sucht. Er gibt die Referate und Diskussionen
des dritten Symposions der Forschungsstelle “kirchliches
Arbeitsrecht” an der Universität Tübingen wieder und
dokumentiert die Urteile des BAG und des BVerfG zum
Düsseldorfer Chefarzt.
Prof. Dr. Hermann Reichold lehrt Bürgerliches
Recht und Arbeitsrecht an der Universität Tübingen und
leitet die Forschungsstelle für kirchliches Arbeitsrecht.