Beschreibung
Während die Entwicklung des Kunstsystems lange Zeit unter
dem Aspekt betrachtet wurde, wie es sich den
Rationalisierungsprozessen moderner Gesellschaften einfügt,
rückt in einer zunehmend globalisierten Kultur wieder die
Frage nach den verbliebenen Unterschieden symbolischer
Konstruktion in den Vordergrund. Welche religiösen und
nationalen Traditionen überdauern in bloßen Attitüden oder
prägen nachhaltig den künstlerischen Habitus? Sehr
unterschiedliche, milieu- und mentalitätsabhängige Antworten
auf die Krise der modernen Realitätswahrnehmung gaben zwei
herausragende Künstlerpersönlichkeiten des zwanzigsten
Jahrhunderts: Pablo Picasso und Wassily Kandinsky. Die in
dem Band versammelten Beiträge erinnern an bislang wenig beachtete
Unterschiede, die noch im heutigen Kunst-Diskurs als
Antagonismen fortbestehen.