Beschreibung
Aus machtgeladenen Gott- Vater-Bildern hat die
christliche Kultur autoritäre Psychogramme und Regime
legitimiert, die ihre Identitätskonstruktion durch
Abwertung und Ausgrenzung anderer gesichert haben.
Konsequenzen bleiben bis heute: die politische Akzeptanz
wirtschaftssozialer Demütigung, die tribale und
konfessionale Unbarmherzigkeit, eine klassistische
Mentalität, die Geringschätzung und Diskriminierung der
Frau, die seelische Vaterlosigkeit des Patriarchats.
Mit “Gott als Kind” kann die Kehre in der
Rahmenerzählung eingeleitet werden, die von der
parentifizierenden Autoritätssuche zur selbstverantworteten
Wegsuche führt. In dieser Autoritätsumkehrung
bleibt Gott. Aber es wird der Mensch sein müssen, der sich
durch seelische Reifung um Gott kümmert.
Indem der Mensch nun Gott als Kind verantwortet, reift sein
Identitätsaufbau. Religionsfrieden und leidreduzierende
Rechts- und Wirtschaftsverhältnisse werden
tiefenpsychologisch möglich.
Der Philosoph Veit Thomas forscht
transdisziplinär zu Fragen der Dimensionen, Ursachen und der
Minimierbarkeit menschlichen Leidens.