Beschreibung
Der Ruf nach mehr deutscher Verantwortung beherrscht derzeit
die Diskussion über Deutschlands Rolle in der Welt. Mit
ihren Reden auf der Münchener Sicherheitskonferenz Anfang 2014
haben Bundespräsident Joachim Gauck, Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen und Außenminister Frank-Walter
Steinmeier eine Debatte darüber eröffnet, wie diese
Verantwortung konkret zu gestalten sei und welche
Konsequenzen sich daraus für die deutsche Außen- und
Sicherheitspolitik ergeben.
Zahlreiche Konflikte fordern die gegenwärtige Weltordnung
heraus. Ob in der Ukraine, in Syrien oder im Irak: Das
weltweite Kriegsgeschehen zeigt in beunruhigender Weise,
dass Kriege sich beschleunigen, regional ausbreiten und eine
unüberschaubare Zahl von Akteuren umfassen. Wie soll
Deutschland auf diese Konflikte reagieren? Können
Deutschland und Europa hier Führungsverantwortung zeigen,
ohne sich in Krisen-Hopping zu verzetteln oder sich zu
übernehmen? Welchen Leitlinien sollte die deutsche und
europäische Außen- und Sicherheitspolitik künftig folgen,
und welche alternativen Handlungsmöglichkeiten gibt es, wenn
wir Verantwortung für den Frieden jenseits militärischer
Mittel denken und ernst nehmen?
Das Friedensgutachten greift
diese Fragen auf und beteiligt sich an der Debatte über
verantwortungsvolle Friedens- und Sicherheitspolitik.
Mit Blick auf die gegenwärtigen Krisen und Kriege in der
Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten sowie auf regionale
Herausforderungen wie die Ausbreitung von Ebola in
Westafrika gehen wir der Frage nach, wie verantwortungsvolle
Außen- und Sicherheitspolitik, die dem Frieden dient,
praktisch und normativ auszugestalten ist.
Das Friedensgutachten, gefördert von der Deutschen Stiftung
Friedensforschung (DSF), wird im Auftrag der fünf deutschen
Friedensforschungsinstitute herausgegeben von Janet Kursawe,
Margret Johannsen, Claudia Baumgart-Ochse, Marc von Boemcken
und Ines-Jacqueline Werkner.