Beschreibung
Brauchte Gott den gewaltsamen Tod Jesu, um sich mit der Welt
zu versöhnen? Welche Bedeutung haben das Leiden und Sterben
Jesu am Kreuz für die Erlösung, die Gott der Welt zukommen
lässt? Weaver zeigt auf: Sühnetheologien, die darauf
aufbauen, dass Gott den Tod Jesu in irgendeiner Weise gut
hieß, für notwendig erachtete oder gar forderte, kommen
nicht darum herum, die Gewalt dieses Todes letztlich Gott
selbst anzulasten. Wie aber kann ein Gott, der selbst Mittel
der Gewalt zur “Rettung” der Welt akzeptiert, sich im
Leben Jesu offenbaren, das ganz auf den Weg der
Gewaltfreiheit setzte?
Weaver entwickelt aus verschiedenen biblischen Narrativen
eine alternative Sicht, die “narrative
Christus-Victor-Theorie”. Diese bringt er zum einen ins
Gespräch mit traditionellen Soteriologien, vor allem der
Sühneopfer-Theorie des Anselm von Canterbury; zum andern mit Kritiken, die
von der Schwarzen Theologie sowie feministischen und
womanistischen Theologien an den überkommenden
Sühnetheologien geäußert wurden.
J. Denny Weaver ist Professor Emeritus für
Religion an der Bluffton University, USA. Seine Schriften
befassen sich mit der Rolle von Gewalt und Gewaltfreiheit in
Theologie und Kirchengeschichte.