Beschreibung
Im 21. Jahrhundert stehen Städte und Gemeinden in Deutschland vor der Herausforderung, sich zu ansprechenden Lebens- und Bewegungsräumen zu entwickeln, um ihre Bewohner im kommunalen Standortwettbewerb mit attraktiven Sportstätten und Sportangeboten zu binden und einen Beitrag zur Gesundheitsförderung zu leisten. Hierbei haben sich wissenschaftlich erarbeitete “Kommunale Sportentwicklungsplanungen” zu einem bundesweit anerkannten effizienten Instrumentarium entwickelt. Politik und Verwaltungen nutzen die Expertise von Universitäten und Fachhochschulen, um die aktuellen Sport- und Bewegungsstrukturen in ihren Kommunen analysieren zu lassen und hiermit ein Steuerungsinstrument für sportpolitische Entscheidungen zu erhalten. Der durch den demografischen Wandel und gesellschaftliche Ausdifferenzierungsprozesse gestiegene Beratungsbedarf der Sportverwaltungen findet seinen Ausdruck allerdings bislang noch nicht in einer adäquaten akademischen Ausbildung für die Verantwortungsträger in den Kommunen. Der Autor eruiert auf Grundlage einer mehrstufigen Bedarfsermittlung, die sowohl zahlreiche Leitfadeninterviews mit Experten aus der Wissenschaft als auch mit Akteuren der Sportverwaltung umfasst, die aktuellen Herausforderungen im kommunalen Politikfeld Sport. Zudem kann erstmals im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie die Implementation einer Sportentwicklungsplanung in einer Großstadt anhand des Fallbeispiels Bielefeld über viele Jahre detailliert untersucht werden. Aus diesen Erkenntnissen leitet die Studie praxisbezogene Grundlagen und Kompetenzen für eine zeitgemäße kommunale Sportverwaltungsarbeit ab und konturiert die notwendigen Schwerpunkte eines Studienganges für “Kommunale Sportentwicklungsplanung”.