Beschreibung
Der Band schildert die Musikgeschichte des Aschkenas – die
Kultur des jüdischen Europas -, die sich als moderne
Metapher für das biblische Zweistromland –
Mesopotamien/Naharaim/Babylon -entfaltet. Sie symbolisiert
Inbegriffe des Überlebens im Exil unter der Herausforderung,
den Gesang von Gott “auf dem Boden der Fremde” zu
singen. Dabei entsteht eine kollektive Biografie des
jüdischen Europas. Thematisiert werden die Lebenswelten
anonymer Musiker und Musikerinnen, die Klangwelten der Musik
in der Synagoge oder auf der Kleinkunstbühne, die
Beiträge zum Zweistromland von Kantoren,
Musikwissenschaftlern und Intellektuellen, sowie berühmten
Musikern und Künstlern. Die Musik des Aschkenas lässt sich
als eine Chronik von Tragödie und Überleben beschreiben, von
der zerstörten Welt der Schoah bis zur Rückkehr ins jüdische
Europa des 21. Jahrhunderts, mitsamt allen Paradoxen der
jüdischen Geschichte der Moderne.
Philip V. Bohlman ist Ludwig Rosenberger
Distinguished Service Professor für jüdische
Geschichte im Department of Music an der University of
Chicago und Honorarprofessor an der Hochschule für Musik,
Theater und Medien Hannover.