Beschreibung
Kornelis Heiko Miskotte war wohl der erste protestantische
Theologe, der sich auf einen wirklichen Dialog mit dem
Judentum eingelassen und sich seinen existentiellen Anfragen
an die Kirche gestellt hat – und das nicht erst, wie die
christliche Theologie in Deutschland, nach der Schoa. In
seiner 1932 verfassten Dissertation “Das Wesen der
jüdischen Religion” untersucht er die Denkstruktur einiger
der damals wichtigsten jüdischen Religionsphilosophen wie
Franz Rosenzweig, Max Brod, Leo Baeck und Martin Buber.
Dabei entdeckt er die Möglichkeit, das Judentum, ausgehend
vom Alten Testament, als eigene geistige Welt zu betrachten,
die “keineswegs als eine ,Vorstufe’ des Christentums,
sondern als eine Religion sui generis” zu betrachten ist.
K.H. Miskotte war bis zu seinem
zweiundfünfzigsten Lebensjahr Pfarrer, von 1945 bis 1959
Professor an der Universität Leiden.
Heinrich Braunschweiger ist Pfarrer der Württembergischen
Landeskirche (seit 2009 im Ruhestand).