Beschreibung
Wanderarbeit ist fester Bestandteil eines Lebensverlaufs vieler junger Männer und Frauen aus Nordghana. Die Begleitung von Lastenträger*innen (weibliche kayayei und männliche truck pusher) auf Märkten und Busstationen im südlichen Ghana und in ihre Heimat verdeutlicht diese Praxis als diffizile soziale Aushandlung um Lebensphasen einer modernen Jugend und des Erwachsenendaseins. Teilhabe an diesen äußert sich als kollektives (kayayei) oder zunächst verborgenes (truck pusher) Bestreben, deren Bedeutung sich erst mit der Rückkehr in den Norden erschließt. Die Begleitung der Wanderarbeiter*innen zeichnet diesen Prozess nach und zeigt so die Bedeutung geschlechtsspezifischer und multilokaler Perspektiven auf Jugend, Wanderarbeit und soziale Mobilität jenseits populärer Exklusionszuschreibungen von Jugend in Afrika auf.