Beschreibung
Eine fundamentale Aussage von Klaus Hemmerle ist
“Keine Wahrheit ist zeitlicher als die religiöse”. Eine
solche Aussage muss für den Griechen ein Graus sein. Denn
eine Wahrheit, die zeitlich ist, ist für ihn keine Wahrheit.
Überraschenderweise führt Papst Franziskus in seinen
bisherigen 4 Enzykliken ein ähnliches Prinzip ein: “Die
Zeit ist mehr wert als der Raum”. Dieses Verständnis von
Zeitlichkeit führt Hemmerle zu der zentralen Frage: ”
Glauben – wie geht das?”. Er fragt nicht zuerst “Was ist
Glaube?” Diese Frage führt zu den bekannten Was-Fragen, die
für den Glauben oft ungeklärt bleiben. Dagegen führt die
Frage: “Glauben – wie geht das?” zu den Wie-Fragen und
damit zu einem anderen Sprachspiel. Hier wird nicht zuerst
nach einem Bestand gefragt, sondern nach einem Geschehen. In
diesem Buch soll deshalb der christliche Glauben in der
Sprache der Phänomenologie Hemmerles gelesen werden.
Prof. i.R. Dr. theol. habil. Klaus Kienzler,
Geb. 1944 in Triberg/Schwarzwald – Studium von Philosophie
und Theologie in Rom – 1970 Priesterweihe in Rom – 1980
Professor für Fundamentaltheologie an der Universität
Augsburg – seit 2009 im Ruhestand.