Beschreibung
Die Kanones der Lokalkonzilien und der Kirchenväter, die in
der Zeit zwischen dem 3. und dem 9. Jahrhundert entstanden
sind, bleiben geltendes Recht für die Orthodoxe Kirche. Die
Ehe und das Mönchtum stellen zwei alternative Lebensformen
auf dem Weg der Erlangung der Reinheit und der Annäherung an
Gott dar. Die Regulierung der Sexualität in den Kanones
steht damit in direktem Widerspruch zur modernen
Gesetzgebung über die sexuelle Selbstbestimmung und vertieft
die Kluft zwischen der säkularisierten und sexualisierten
Gesellschaft und der orthodoxen Spiritualität und Mentalität
weiter.
Dr. Dr. Anargyros Anapliotis ist orthodoxer
Theologe und Volljurist. Seit 2006 ist er als Akademischer
Rat mit den Schwerpunkten Kanonisches Recht, Statuten der
Orthodoxen Kirchen und deutsches Religionsverfassungsrecht
an der LMU tätig.