Beschreibung
Die Geschichte der psychiatrischen Pharmakotherapie des
19. Jahrhunderts führt ins Zentrum jener
Auseinandersetzungen, die uns auch im Blick auf aktuelle
psychiatrische Forschungsfragestellungen nicht los lassen.
Historische Forschung gibt sachliche und ethische
Orientierung. Im Rahmen klinisch-psychiatrischen Erkennens
und Handelns sind die epistemologischen Spannungsfelder von
Objektivierung und der Respektierung des Subjekts und die
ontologischen Dualitäten von materialistischen und
idealistischen Prämissen bis heute von hoher Brisanz.
Kenntnis der Konfliktfelder, die im 19. Jahrhundert die
Kliniker bewegten, befähigen dazu, notwendige
Zwischensynthesen für ethisch vertretbare klinische
Forschungsansätze rascher zu finden und erfolgreicher zu
verteidigen.
Prof. Dr. med. Hermes Andreas Kick,
Universität Heidelberg, Direktor des Instituts für
medizinische Ethik, Grundlagen und Methoden der
Psychotherapie und Gesundheitskultur (IEPG), Mannheim.