Beschreibung
Houston Stewart Chamberlain (1855 – 1927) und Rudolf Kassner (1873 – 1959) sind Repräsentanten eines Bürgertums, das sich, polyglott und in den europäischen Ländern und Kulturen zu Hause, am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen Tradition und Moderne bewegt. Ihre Briefe – Chamberlains Rolle als antisemitischer Rassenideologe bleibt weitgehend ausgespart – bieten Eckpunkte einer zwei Jahrzehnte umspannenden Doppelbiographie und entfalten vor dem Hintergrund weiterführender Dokumente ein gesellschaftliches und historisches Panorama des alten Wien und eines Europa, das dem Ersten Weltkrieg entgegentaumelt und dessen Folgen zu bestehen sucht.
Klaus E. Bohnenkamp, Literaturwissenschaftler in Stuttgart. Arbeitsschwerpunkt: Kassner, Rilke, Hofmannsthal und die deutschsprachige Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.