Beschreibung
Immer wieder laufen das moralische Urteil und das
künstlerische Gesamturteil über ein und dieselbe Produktion
auseinander. Auch in der Musikwelt sorgt das bisweilen für
großen Wirbel. Darf ein Werk, das beispielsweise als
beleidigend und erniedrigend empfunden wird, als gelungen
bezeichnet werden? Darf Kunst, darf Musik (auch) in
moralischer Hinsicht alles? Der vorliegende Beitrag
greift diese Problematik im Spannungsfeld von Kunstfreiheit
und anderen Grundrechten auf und erschließt unter anderem
Impulse der Moralismus-Debatte, um sich einer Antwort darauf
anzunähern, welchen Anteil der moralische Wert eines
Musikwerks am Gesamtwert haben könnte und sollte.
Harald Scholz studierte unter anderem Musik
und Physik und ist nach musikwissenschaftlicher Promotion u. a.
als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule
Ludwigsburg tätig.