Beschreibung
Einige ländliche Regionen Deutschlands sind besonders intensiv von Geburtenrückgang, Abwanderung und einer stark alternden Bevölkerung betroffen. Derartige sozialstrukturelle Veränderungen hatten in der Vergangenheit oft Folgen für die Infrastrukturausstattung von kleinen Orten. Einrichtungen der Daseinsvorsorge wurden dort aufgrund fehlender Auslastung und abnehmender kommunaler Einnahmen geschlossen oder rückgebaut. Im vorliegenden Band wird untersucht, wie Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik und -verwaltung auf Folgen des demografischen Wandels reagieren, welche Umgangsweisen, Bewältigungsstrategien und Kompensationsversuche sich beobachten lassen und wodurch diese Reaktionen ermöglicht oder verhindert werden. Dazu wurden drei Dörfer aus Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt analysiert. Es zeigt sich, dass Umgangsweisen, die von kommunalen Akteuren ausgehen, häufig direkt auf bestehende Infrastrukturen zielen. Von der Zivilgesellschaft getragene Bewältigungsstrategien dagegen fokussieren oft den Erhalt der Attraktivität des eigenen Lebensumfelds.
Dr. Christoph Schubert war bis 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Bildungssoziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören neben den Folgen und der Bewältigung des demografischen Wandels die Akademisierung von Beschäftigung sowie die digitale Transformation in Gesellschaft und Organisationen. Gegenwärtig ist er als Projektmanager für Digitalisierungsvorhaben in einer Kommunalverwaltung tätig.