Beschreibung
Die Teilhabe von Frauen am sakramentalen Amt wird seit Jahren kontrovers diskutiert, die Argumentation verändert sich und der Diskurs wird zunehmend unübersichtlich. Yannick Selke zeichnet anhand von kirchenamtlichen Dokumenten nach, wie sich die Begründungen für den Ausschluss von Frauen vom Priesteramt verschieben, bündelt neuere Argumentationswege und reflektiert diese vor dem Hintergrund der auch in der (deutschsprachigen) Theologie seit Längerem positiv rezipierten Gendertheorie Judith Butlers. Dabei wird auch ersichtlich, wie sich unterschiedliche Vorstellungen von Geschlecht kontrovers gegenüberstehen und ein Diskurs zunehmend erschwert wird. Erstmals in dieser Tiefe zieht der Autor konzeptionell die Zeichentheorie von Charles S. Peirce heran, um anhand von dessen Semiotik zu diskutieren, wer Jesus Christus unter welchen Voraussetzungen zu repräsentieren vermag. So gelingt es, zeichen- und gendertheoretisch die Bedeutung des Geschlechts für die Repräsentation Jesu Christi präziser zu fassen.
Yannick Selke, M. Ed., geb. 1995, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ökumenischen Institut der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Münster.