Beschreibung
Omri Boehm hat die These aufgestellt, dass Abraham als Modell für die Praxis eines radikalen Universalismus steht. Gleichzeitig versucht er zu zeigen, dass Abraham damit als Vorläufer des universalen ethischen Gedankens von Immanuel Kant anzusehen ist. Diese Thesen verdienen geprüft zu werden. Auch bleibt die Aufgabe bestehen, die Ethik der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob insgesamt in den Blick zu nehmen. Liegt bei ihnen tatsächlich ein radikaler ethischer Universalismus im Sinne Kants vor oder beschränkt sich die Erzählung von den Erzvätern lediglich auf eine partikulare Friedensethik? Auch wenn die brutale Abschlachtung der Bewohner einer kanaanäischen Stadt (Gen 34, 25 – 29) gegen ein Friedensethos der Erzväter spricht, so muss doch insgesamt der Versöhnungsgedanke mit den Feinden als Ausdruck einer partikularen Friedensethik gewertet werden. Das Buch zeichnet die Linien dieser Ethik nach und geht auch auf die Differenz zur Kantischen Philosophie ein.
Der Verfasser, geb. 1949, ist Autor zahlreicher Sachbücher zu Philosophie und Theologie. Er war Gymnasiallehrer für Deutsch, Religion und Philosophie und Prüfer für Geschichte der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.