Beschreibung
Rechte Parteien tragen kontinuierlich dazu bei, die gesellschaftlichen Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Mithilfe rechtspopulistischer Rhetoriken und emotionalisierter Sprache werden Feindbilder konstruiert und gesellschaftliche Ängste und Sorgen aufgegriffen und zugeschärft. Am Beispiel der drei Parteien Alternative für Deutschland (AfD), Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und Schweizerische Volkspartei (SVP) untersucht dieses Buch, welche Raumproduktionen das gemeinsame Fundament der jeweiligen Parteien bilden. Die mithilfe eines theoretischen Gerüsts aus Politischer Geographie, Diskurstheorie und Emotions- und Affektforschung analysierten 389 Reden und Interviews von Parteimitgliedern im Zeitraum 1990 – 2020 erlauben einen fundierten Blick auf Kontinuitäten in den Argumentationen sowie Logikbrüche in den vergangenen 30 Jahren. Parallel werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Argumentationen und Weltbildern der drei Parteien untersucht. Dabei lassen sich spezifische, nationalstaatsübergreifende Großerzählungen identifizieren, aber auch nationale und zeithistorische Besonderheiten und Ausprägungen. Ergänzend zu den rechten Raumproduktionen wird in diesem Buch die bislang wenig beachtete, aber zentrale Rolle von Emotionen und Affekten in rechter Politik systematisch beleuchtet.
Philipp Hövel hat am Institut für Geographie der Universität Münster promoviert. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Politische Geographie, Diskurstheorie und -analyse, Emotionen und Affekte sowie die extreme Rechte.
