Beschreibung
Im Namen des Islams werden im Syrienkrieg Säuberungen durchgeführt und Kulturgüter zerstört. In diesem Buch wird nicht nur die Frage gestellt, ob Religion darin eine Rolle spielt, sondern was für eine Funktion sie hat und wie sie in Bezug auf Gewalt wirkt. Die Analyse von syrischen Staatsmedien und Sprachrohren der mit ihr verbündeten Milizen (Hisbollah und Islamischer Widerstand) sowie Oppositionskanälen (Nusra-Front und Islamischer Staat) stellt fest, dass die Religion in Bezug auf das Ordnungssystem Syriens zentral ist. Dabei wirkt sie als Legitimierungs- und Mobilisierungsressource von Gewalt, weil die Akteure den Konfliktdiskurs religiös aufladen. Dem Autor gelingt über die Auswertung zahlreicher Originalquellen der Nachweis eines früh ausgeprägten religiösen Moments im Kampf zwischen der weitestgehend sunnitischen Opposition und dem säkularen Baath-Staat. Zwar wird Religion auch instrumentell eingesetzt, insbesondere von der syrischen Regierung, doch ist der Gesamtkonflikt religiös konstituiert.