Beschreibung
Der russische Zar Peter I. (1672–1725) reiste nach Westeuropa, um die Errungenschaften fortschrittlicher Staaten wie Holland, England und Frankreich kennenzulernen. Zwischen 1698 und 1712 besuchte er dabei viermal Dresden und besichtigte dort Werkstätten, Fabriken sowie die Kurfürstliche Kunstkammer. Besonders interessiert war er in der Kunstkammer an wissenschaftlichen Geräten und Messinstrumenten. Großen Eindruck machten auf ihn auch die außergewöhnlichen Werke des sächsischen Hofjuweliers Johann Melchior Dinglinger. Die Schilderungen dieser Besuche stützen sich auf die Arbeiten des sächsischen Historikers und Archivars Karl von Weber, die 1873 in der Zeitschrift „Archiv für Sächsische Geschichte“ veröffentlicht wurden. Die Ereignisse rund um Peters Dresdner Reisen werden im Kontext der historischen Lage Russlands im 17. und frühen 18. Jahrhundert beleuchtet. Mit seinen Erkundungen legte Peter I. den Grundstein für die Bewunderung und den Respekt des russischen Volkes gegenüber den Deutschen — eine Wertschätzung, die trotz mancher Enttäuschungen im Lauf der Geschichte tief verankert blieb.
Dr. Olga Großmann schloss 1958 ihr Studium an der Chemischen Fakultät der Universität Leningrad ab und arbeitete anschließend als Wissenschaftlerin und Gruppenleiterin an der Akademie der Wissenschaften in Dresden. Seit 1990 widmet sie sich dem Schreiben von Büchern zum Thema „Russische Spuren in Dresden“.