Beschreibung
Allgemein versteht man unter Wirklichkeit und Realität dasselbe. Auch der Naturalismus macht in seinen Grundsätzen
„Alles ist ‚Natur‘. In ihr geht alles mit rechten Dingen zu“
keinen Unterschied, denn für ihn sind ‚Natur‘ und Realität gleichbedeutend. Mit den ‚rechten Dingen‘ ist ein lückenloser Kausalnexus der Naturgesetze gemeint. In diesem Weltbild hat Transzendenz keinen Platz und Gott erst recht nicht. Das wurde öffentlich verkündet, indem man einen Bus mit der Aufschrift „Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott“ durch Deutschland fahren ließ.
Zwar hält sich der Naturalismus für das Fundament der Naturwissenschaft, ist aber selbst wissenschaftlich nicht auf der Höhe der Zeit, denn Neues Wissen falsifiziert seine beiden Grundsätze. Die Quantentheorie lehrt: Die ‚Natur‘ alias Realität ist nicht alles, sondern in Wirklichkeit tritt vor die Realität die immaterielle Potentialität als Bedingung ihrer Möglichkeit, der gegenüber die ‚Natur‘ nicht kausal abgeschlossen ist. Somit hat die Wirklichkeit eine duale Struktur aus primärer Potentialität und sekundärer Realität. Da Potentialität der Wirkungsraum des Geistes ist, ist das eine ontologische Umkehr von großer Tragweite, die neues Denken hervorruft und neues Licht in die Gottesfinsternis unseres säkularen Zeitalters wirft.