Beschreibung
Die sogenannten Balkanismen – nicht genetisch bedingte Ähnlichkeiten der
Sprachen Südosteuropas – führten zur Einführung des Begriffes
“Balkansprachbund”. Um seine Entstehung erklärbar zu machen, wurde bisher
zu Länge und Intensität des Sprachkontaktes geforscht. Dabei interessierte
man sich eher für die Gemeinsamkeiten der Balkansprachen als für die
Divergenzen. Im Gegensatz hierzu hinterfragen die Autoren des vorliegenden
Bandes, wie aktuell und angemessen dieser Ansatz heute noch scheint. Diese
Frage stellt sich vor allem nach einer langen Phase der politischen
Dekonstruktion des Balkanraumes und der Monolingualisierung der einst
enger miteinander verflochtenen Sprachen.