Beschreibung
Das Wort des Menschen gehe hervor aus seinem Verstummen vor
Gott und aus der Fülle seines Lebens in Gott. Diese Fülle
des Lebens ist die Liebe. Man muß das Wort von der Liebe aus
verstehen, sonst versteht man es in seinem tiefsten Wesen
nicht. Die Bedenker des Wortes müssen Philologen sein,
müssen das Wort lieben. Man muß aber auch die Liebe vom
wesentlichen Sinn des Wortes her beleuchten – sonst
versteht man sie am Ende wieder nur und mißversteht sie als
Eigenliebe und Eigensinn, Begehrlichkeit und Habenwollen,
und, wenn es sich gut trifft, als den Eros der Philosophie
Platons. Die wahre Liebe aber ist mehr, ist etwas ganz
anderes als die platonische Liebe. Sie ist – wie das
Wort – die Realisierung des Verhältnisses zum Du, des
Verhältnisses zum Menschen und zu Gott.