Beschreibung
Spiritueller Missbrauch ist ein noch wenig erforschtes Problemfeld. Das Buch stellt dar, worin Kennzeichen dieser Missbrauchsform bestehen. Konkrete Ausprägungen spiritueller Manipulation und geistlicher Gewalt werden in der Rückschau auf die nachkonziliare Zeit der Katholischen Glaubensinformation Wien sichtbar, indem Einblicke in das Leben der mit ihr verbundenen Gemeinschaften (Jüngergemeinschaft, Schwestern der Jüngersuche, Kalasantiner) eröffnet werden. Die auf Herbert Madinger zurückgehenden postulierten theologischen Grundsätze der Gemeinschaften werden mit Erfahrungsberichten ehemaliger Gruppenmitglieder abgeglichen. Aufbauend auf einem überhöhten Priesterbild erweist sich geistlicher Missbrauch als eine Form von Machtmissbrauch. In der Perspektive der ehemaligen Mitglieder wird erkennbar, welche Auswirkungen eine toxische Spiritualität, die zur Totalhingabe auffordert, haben kann, wenn es gilt, als Jünger zu den ‚wichtigsten Menschen auf Erden‘ zu gehören und im apostolischen Einsatz Menschen und Welt zu retten.
„Man wird nicht aufhören, im Buch zu lesen, wenn man einmal begonnen hat.“ (Paul M. Zulehner)
Walter Ender, Religionspädagoge und Pastoraltheologe, war in der Wiener Schulaufsicht für Religion (katholisch) und als Lehrender der KPH Wien/Niederösterreich tätig. Viele Jahre war er Mitglied der KGI-Gruppen bzw. der Jüngergemeinschaft.