Beschreibung
Verbrechen an Kindern gelten als besonders verabscheuenswürdig. Im Osmanischen Staatswesen gehörte das Versklaven christlicher Kinder zwischen dem 14. Jahrhundert und dem frühen 19. Jahrhundert zu einer wichtigen Säulen des Staates. Man formte aus Ihnen die neue „Truppe“, die Janitscharen, eine Elitetruppe, die auch die Leibwache des Sultans stellte. Zumeist wird nur dieser Aspekt erwähnt und die Tatsache, dass sie auch in höhere Positionen aufsteigen konnten (die Versklavung wird schlicht ignoriert). Die Janitscharen sind Teil eines umfangreichen Sklavenwesens im Osmanischen Staatswesen neben Eunuchen und Frauen. In Palastschulen wurden sie zu Kriegern und Hofbediensteten ausgebildet. Damit stiegen sie in die Elite des Osmanischen Reiches auf. Ihre strengen, selbstauferlegten Standesregeln bewirkten jedoch, dass sie sich heftig gegen Neuerungen stellten und zahlreiche Revolten im Staat auslösten. Damit wurden sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu einer Gefahr für das Reich und das war der Grund, warum man sie 1826 mit Gewalt auflöste.

