Beschreibung
In politischen Sonntagsreden ist gerne von der Notwendigkeit einer lebendigen Demokratie die Rede, die nur funktioniere, wenn Bürger ihre Stimme erheben und sich in den öffentlichen Diskurs einmischen. Die hier erstmals in gedruckter Form vorliegenden Essays und Zeiteinwürfe aus knapp zehn Jahren straft diese Rede Lügen. Tatsächlich ist ein antibürgerlicher Agendenjournalismus entstanden, der alles in den Schatten stellt, was Julien Benda dereinst in La Trahison des clercs beklagte, ein Journalismus, dessen tunnelförmiger Blick von allem abstrahiert, das sein von Sichtschranken und Leitplanken umgebenes Zeitgefühl stören könnte. Die vorliegende Essaysammlung versteht sich als Beitrag zur Neukalibrierung des Unverhältnisses von Kuschelkonsens, Lagertreue und frei respirierender Intellektualität.