Ankündigung

«Ich wollt, daß ich daheime wär»

ab 29,90 

Mathias Kissel

Der Totentanz op. 12, 2 als liturgische Musik und Zeugnis der Befindlichkeit Hugo Distlers

ISBN 978-3-643-80352-8
Band-Nr. 10
Jahr 2024
Seiten 356
Bindung broschiert
Reihe INPUT – Interdisziplinäre Paderborner Untersuchungen zur Theologie

Beschreibung

Hugo Distlers «Totentanz» op. 12, 2 ist dem Verständnis seines Komponisten nach explizit liturgische Musik – er ist aber auch Zeugnis seiner eigenen Befindlichkeit. Diese gibt er aber nicht auf den ersten Blick preis, sondern in «verdeckter Gestalt». Um die Komposition in ihrer Janusköpfigkeit zu erschließen, bedarf es eines hermeneutischen Schlüssels, der zwischen dem Leben und den Lebensumständen des Komponisten auf der einen Seite und dem Werk auf der anderen Seite vermittelt. Als ein solcher Schlüssel erweist sich der Kondolenzbrief des Theologen Dietrich Bonhoeffer an die Witwe des Komponisten kurz nach dessen Selbstmord. Aus der «Synchronizität» zwischen dem Inhalt des Briefes und den verschiedenen Textschichtungen des Totentanz op. 12. 2 lässt sich ein Kosmos von paradoxen Aussagen herleiten, die gleichwohl nicht verdunkeln, sondern erhellen, indem sie zu Erkenntnissen führen, die jenseits der Sprache liegen und – obwohl vermittelt durch diese – in den epistemologischen Bereich der Imagination vorstoßen. Diese «Implosion» sprachlicher Antonymien setzt ein weites Geflecht von theologischen wie musikalischen Bezügen, die von der Gegenwart bis weit in die Vergangenheit reichen, frei.

Mathias Kissel, aufgewachsen in Westfalen, zuerst Studium der Kirchenmusik, Orgel, Chorleitung und Musiktheorie in Deutschland und der Schweiz, anschließend Theologie in der Schweiz und in England, Promotion und Habilitation an der Universität Paderborn.