Beschreibung
Die Moderne war die Ära der Organisationen. Wird die
Postmoderne das Zeitalter der Bewegungen? Dafür spricht: Die
neuen geistlichen Bewegungen gehören gewiss zu dem Teil der
Kirche, der heute aufbricht. Dagegen spricht, dass sie nicht
mehr taufrisch sind; nach Aufbruch und Zenit droht heute
Abbruch – sprich: Bürokratisierung. Wie Bewegungen
beweglich bleiben, ist deshalb ihre Zukunftsfrage. Die
Bewährungsprobe besteht für sie darin, eine kulturelle
Gestaltungskraft zu werden, sozusagen mehr soziale Bewegung
zu sein. Entsprechende Neugründungen sind die Aufgabe der
dritten Generation.
Michael Hochschild, Forschungsdirektor und
Professor für postmodernes Denken, Time-Lab Paris.