Beschreibung
Die Kommerzialisierung sakraler Gegenstände spiegelt scheinbar
das Bild einer indigenen Kultur wider, die – korrumpiert durch den
Einfluss der westlichen Welt, der Missionierung, des Tourismus und
ihrem Begehren nach Industriegütern – symbolische Kernstücke
ihrer Kultur veräußert.
Am Beispiel der Piaroa wird gezeigt, dass die Transformation ihrer
sakralen Tanzmasken in eine Ware nicht zwangsläufig durch einen
Bedeutungsverlust gekennzeichnet ist, sondern auch durch ein
Abwägen zwischen traditionellen und neuen Überlebensstrategien.
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten
35 Jahre wird der Verlauf der Transformation beleuchtet und
damit die Vielschichtigkeit dieses Prozesses veranschaulicht.
Claudia Augustat studierte Ethnologie in Bonn und promovierte
2004 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am
Main. Sie war zwischen 1993 und 2001 in unterschiedlichen
Funktionen und Bereichen am Museum der Weltkulturen in Frankfurt
am Main tätig und arbeitete als wissenschaftliche Museumsassistentin
i. F. 2002 und 2003 am Ethnologischen Museum Berlin.
Seit Juli 2004 ist sie Leiterin der Südamerika-Sammlung am Museum
für Völkerkunde in Wien.