Beschreibung
Die ohne eingehende politische Verständigung unter den EU-Ländern und
EU-Bürgern zustande gekommenen Türkei-Beschlüsse von Helsinki haben den
Charakter des europäischen Integrationsprozesses grundlegend verändert.
Die Union wechselte ihre Identität und wurde ein grenzenloses Gebilde, mit
dem sich die Mehrheit der europäischen Bürger immer weniger identifizieren
kann.
Die Folgen eines Beitritts der Türkei zur Europäischen Union
sind das Thema dieses von Europaexperten verfassten Buches. Es zeigt die
zentralen Zukunftsfragen auf, die sich für die EU im Zusammenhang mit dem
Beitritt eines so bevölkerungsreichen und kulturell unterschiedlichen
Landes wie der Türkei stellen und die bisher von den politischen
Entscheidungsträgern in Brüssel nicht beantwortet wurden:
Was sind die Auswirkungen auf die Natur und Identität der EU, ihre innere
Ordnung und Kohäsion sowie ihre Funktionsfähigkeit? Hat die erweiterte EU
nicht bereits die Grenzen ihrer Leistungs- und Integrationsfähigkeit
erreicht? Kann die EU als Rechts- und Wertegemeinschaft Bestand haben und
der europäische Raum der Freiheit, Sicherheit und des Rechtes
funktionieren, wenn in der Union nicht die gleichen Standards im Bereich
Demokratie, Rechtsstaat, Grund- und Freiheitsrechte angewendet werden? Was
bedeutet die Ausdehnung der Unionsgrenzen in den Nahen und Mittleren
Ostens für die Sicherheit der Union und ihrer Bürger? Kann das europäische
Projekt einer starken politischen Union weiterentwickelt werden oder
befindet sich die Union bereits in einem gefährlichen Stadium der
Überdehnung?