Beschreibung
Die Frage nach einer expliziten Medizinethik in Karl Jaspers’ Gesamtwerk
steht im Mittelpunkt dieser Studie. Inhaltlich wird deutlich, dass eine
Medizinethik Jaspers’ nicht identisch ist mit einer positivistischen
Gesetzesethik, die vom Arzt die Befolgung klar definierter ethischer
Grundsätze und Gesetze fordert. Vielmehr haben seine eher allgemein
formulierten medizinethischen Gedanken appellativen Charakter mit einem
wissenschaftstheoretischen und einem philosophischen Ausgangspunkt.
Gleichsam als Bindeglied zwischen beiden Ansätzen erweist sich das Ethos der
Humanität, insofern im wissenschaftstheoretischen Ansatz durch die
“wissenschaftliche Haltung” des Arztes der Raum für die “Humanität”
eröffnet wird, der im philosophischen Ansatz von der philosophischen
Lebensführung des Arztes im Umgang mit dem Patienten ausgefüllt und
gestaltet wird.