Beschreibung
Die Zeit zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Vorabend des
Zweiten Weltkrieges war für die Deutschen im Russischen Reich, in Sowjetrußland
und der 1922 gegründeten Sowjetunion eine Periode tiefgreifender Umbrüche des
gesamten staatlichen, gesellschaftlichen und letztendlich auch des privaten Lebens.
Die Machtergreifung durch die Bol’seviki setzte den Bestrebungen der sich vor dem
Ersten Weltkrieg entwickelnden Zivilgesellschaft ein gewaltsames Ende.
Die Zusammenarbeit der UdSSR mit dem Deutschen Reich fand weitestgehend unter
Ausschluß der deutschen Bevölkerung statt. Als Reaktion auf die Machtergreifung der
NSDAP in Deutschland wurden die Deutschen in der UdSSR 1934 erneut zum
“inneren Feind” abgestempelt. Es folgten erste Deportationen .
Mit der Auflösung aller nationalen Landkreise außerhalb der ASSR der
Wolgadeutschen fand die Nationalitätenpolitik der Zwischenkriegszeit im Frühjahr
1939 ihr Ende.