Beschreibung
Warum verschwinden handgewebte Textilien in Westafrika mehr und mehr aus dem
Alltagsgebrauch? Wieso werden sie in rituell-zeremoniellen Kontexten hingegen bewahrt?
Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit über Geschichte und
Wandel von Kleidung im Norden der Côte d’Ivoire. Im Mittelpunkt stehen die renommierten
Textilhandwerker und Händler der muslimischen Dyula und ihre Bezüge zu anderen
Gesellschaftsgruppen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den Akteuren und ihren
Kleidungspraktiken in unterschiedlichen Handlungskontexten. Kerstin Bauer identifiziert
verschiedene vestimentäre Sphären, die jeweils eigenen Dynamiken des Wandels unterliegen,
und zeigt auf, wie diese ineinander greifen. Ihre Studie stützt sich auf historische Quellen und
eigenen Feldforschungen in der Côte d’Ivoire und im Süden Burkina Fasos.