Beschreibung
Während überwiegend davon ausgegangen wird, Individualität als Paradigma
für die Neuzeit anzunehmen, ist es das Anliegen der hier vorgelegten
Arbeit, eine bestimmte Form von Individualität bereits bei Abaelard
nachzuweisen. Dafür wurde ein systematischer Ansatz gewählt, um
Individualität als selbstbewusst zu verstehen. Der Ausgang hierfür waren
die Schriften von Schleiermacher. Da für das Mittelalter die Vorstellung
von Selbstbewusstsein noch nicht diskutiert wurde, erwies sich das
Gewissen strukturell mit diesem vergleichbar. Damit war es der Kandidat
für die Analyse von individuellen Ansätzen in den theologischen Schriften
Abaelards. Jedoch erst in der Zusammenschau von Gewissen, das die Stellung
des Menschen zu einem rational verstandenen Gott beschreibbar macht, und
einer ethisch verstandenen Intention, wird Individualität als
verantwortungsbewusst verständlich.