„Jedenfalls habe ich auch mitgeschossen“

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Torsten Schäfer

Das NSG-Verfahren gegen Johann Josef Kuhr und andere ehemalige Angehörige des Polizeibataillons 306, der Polizeireiterabteilung 2 und der SD-Dienststelle von Pinsk beim Landgericht Frankfurt am Main 1962-1973. Eine textanalytische Fallstudie zur Mentalitätsgeschichte

ISBN 978-3-8258-0604-0
Band-Nr. 11
Jahr 2007
Seiten 592
Bindung broschiert
Reihe Villigst Perspektiven

Artikelnummer: 978-3-8258-0604-0 Kategorien: ,

Beschreibung

In der Holocaust-Forschung vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel. In
den älteren Kontroversen über „Intentionalismus“ und „Funktionalismus“
wurde versäumt, die Fragen nach den Verhaltensmustern und Tatmotiven der
Vollstrecker des Holocaust zu stellen. Bisherige Erklärungen der
Vernichtung der europäischen Juden blieben aus diesem Grund unvollständig.
In der neuen Holocaust-Täter-Forschung wird gezielt nach Gründen für die
Befolgung der Mordbefehle durch Angehörige von Ordnungspolizei, SS und SD
während des Zweiten Weltkriegs gesucht: Waren sie „ganz normale“ Männer,
die durch die Kriegsumstände in Osteuropa allmählich abstumpften und
verrohten, oder waren sie fanatische Antisemiten, die von der Richtigkeit
ihrer Taten überzeugt waren? In dieser auf den Gerichtsakten eines
NSG-Verfahrens beim Landgericht Frankfurt am Main 1962 – 1973 basierenden
Fallstudie über das Polizeibataillon 306, die Polizeireiterabteilung 2 und
die SD-Dienststelle von Pinsk wird versucht, pointierte und differenzierte
Antworten auf die Fragen nach der Mentalität und den Tatmotiven von
durchschnittlichen Holocaust-Tätern zu geben.