Beschreibung
Eigenarbeit ist gegenwärtig sowohl Teil von Visionen, wenn es um die
Zukunft der Arbeit geht, als auch ein Aspekt pragmatischen Handelns
innerhalb alltäglicher Lebenswelten. Volkskundlich-kulturwissenschaftliche
Studien zu konkreten Erfahrungen mit Eigenarbeit fehlen bisher – die
lõndliche Gesellschaft ist in der Forschung zu den Umbrüchen in der
Arbeitswelt unterrepräsentiert. Anhand von ethnographisch-biographischen
Fallstudien werden Chancen und Grenzen von Eigenarbeit aus der Perspektive
erwerbsloser, jedoch nicht arbeitsloser Akteure in einer schrumpfenden
Region in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. Dabei geht es auch um eine
Verbindung zwischen den Diskursen um eine Neubewertung des
Arbeitsbegriffes auf der Makroebene mit den subjektiven Erfahrungen,
Bedeutungen und Wertungen von selbstbestimmten Tätigkeiten. Sichtbar
gemacht werden grundlegende Bedingungen für Eigenarbeit, die in
wissenschaftlichen und arbeitspolitischen Konzepten “Neuer Arbeit”
bisher unterbelichtet worden sind.
“Die mit differenzierten Diskursanalysen sowie brillant
geschriebenen
dichten Beschreibungen aufwartende Fallstudie, leistet einen bedeutenden
Beitrag zum Strukturwandel des ländlichen Raumes wie auch zur
Arbeitsforschung” (Irene Götz).