Beschreibung
Der Beginn der NS-Rassenpolitik (Arierparagraph) löste bei dem Leiter des
Kaiserswerther Schulwesens Karl Mützelfeldt (1881 – 1955) eine schwere
Verlusterfahrung aus aufgrund seiner Hochschätzung des Deutschtums. Seine
Kinder, die einen jüdischen Großvater hatten, sah er aus der
Volksgemeinschaft ausgestoßen. Er wanderte 1934 mit seiner Familie aus.
Zuvor bemühte er sich, eine kirchliche Stelle zur Betreuung christlicher
“Nichtarier” ins Leben zu rufen. In Deutschland scheiterte sein Versuch.
In Australien organisierte er eine lutherische Einwanderungshilfe.
Erstmals wird dieser frühe Versuch, die evangelische Kirche in ihre
Verantwortung gegenüber ihren Kirchgliedern jüdischer Abstammung zu rufen,
quellenmäßig erschlossen und vor seinem mentalitätsgeschichtlichen
Hintergrund dargestellt.